
„Wir gehen mit gutem Gefühl in die EM“
Wenn Rugby Deutschlands 7er-Frauen am 13. Juni in das erste von zwei Turnieren um die Europameisterschaft starten, tun sie das erstmals unter der Führung eines in Vollzeit beim Verband angestellten Bundestrainers. Der Waliser Curtis Bradford (30) strebt im kroatischen Makarska (13. bis 15. Juni) und dann vom 27. bis 29. Juni bei den Hamburg 7s mit der „Girl Gang“ allerdings nicht nur eine bessere EM-Platzierung als Rang acht aus dem Vorjahr an. Es geht auch um die Qualifikation für den World Rugby Challenger 2025, wo man dann wiederum Anlauf auf die SVNS World Series nehmen möchte. Und: Es gilt, das junge und talentierte Team breiter aufzustellen und so weiterzuentwickeln, dass es künftig auf höchstem Niveau mitspielen kann.
Jetzt allerdings liegt der volle Fokus auf der anstehenden Europameisterschaft. „Das ist definitiv unser Saisonhöhepunkt“, unterstreicht Curtis Bradford. „Sicher ist das für dieses junge Team eine große Herausforderung, die wir aber mit einem guten Gefühl und durchaus selbstbewusst angehen.“ Immerhin hat die Girl Gang in Vorbereitungsturnieren durchaus überzeugen, Turniere in London und Bonn auch gewinnen können. „Wir haben in der Vorbereitung viel Zeit damit verbracht, neu zu definieren, wer wir als Mannschaft sind und wie wir das auch auf dem Platz zeigen können. Wir haben hart gearbeitet am Ballhandling und an unserer Verteidigung. Und wir hoffen, dass sich das jetzt schon auszahlt.“ Generell sehe er eine ziemlich schnelle Entwicklung des Teams. Aber er weiß auch, dass es noch ein weiter Weg ist, bis man mit Europas absoluten Topteams und auch mit der Weltspitze konstant konkurrieren kann.
Der Pool an Spielerinnen, die dem Coach im 7er-Programm zur Verfügung spielen, ist traditionell nicht allzu groß, aber auch daran werde mit Nachdruck gearbeitet. „Dass wir da auf einem guten Weg sind, zeigt, dass wir in Bonn zwei Teams am Start hatten und dass unsere U18 zuletzt sehr gut performt hat. Und auch, dass uns jetzt für die EM einige Spielerinnen verletzungsbedingt ausfallen und wir das gut kompensieren und eine starke Mannschaft aufbieten können, ist das Resultat einer erfreulichen Entwicklung. Natürlich haben wir da noch viel Arbeit vor uns, die Basis zu vergrößern und mehr Spielerinnen in Richtung des Topteams zu entwickeln. Aber wir haben schon Fortschritte gemacht und hoffen, dass sich das in den Leistungen widerspiegelt.“
Was die Ziele für seine erste EM als hauptamtlicher Frauen-Bundestrainer angeht, so nennt Curtis Bradford gleich mehrere davon: „Zuerst mal wollen wir besser abschneiden als im Vorjahr. Wenn wir uns dann auch für den Challenger qualifizieren, wäre das fantastisch, wobei das durch die Umstrukturierungen der SVNS durch den Weltverband noch einmal schwieriger geworden ist. Aber wenn wir das schaffen, wäre es auch eine Folge daraus, dass wir uns verbessert haben und konstant unsere Leistungen gezeigt haben. Konstanz ist ein wichtiger Faktor.“ Ein besseres Ergebnis als im Vorjahr allerdings wäre für ihn schon ein guter Schritt nach vorn. Schließlich arbeite man auch unabhängig von einer Challenger-Qualifikation daran, ein Team zu entwickeln, das künftig auf internationalem Niveau eine gute Rolle spielen könne.
Besondere Vorfreude kommt allerdings auf, wenn er schon an das zweite und entscheidende EM-Turnier vor heimischer Kulisse denkt: „In Hamburg zu spielen, vor den eigenen Fans mit dieser tollen Stimmung dort, das wird wieder etwas ganz Besonderes. Ich hoffe sehr, dass das dann auch zusätzlicher Treibstoff sein kann, der uns auf ein noch höheres Leistungsniveau bringt. Wir freuen uns jedenfalls schon sehr auf Hamburg!“
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