Wolfpack in Montevideo auf Rang fünf / Noch alles in der Hand
Beim zweiten Turnier des World Rugby Challengers hat das deutscher 7er-Nationalteam der Männer in Montevideo (URU) Rang fünf belegt. Anders als beim ersten Turnier in Dubai, als das Wolfpack das Halbfinale und am Ende Rang vier erreicht hatte, musste sich das Team um die Coaches Pablo Feijoo und Clemens von Grumbkow diesmal im Viertelfinale gegen Chile knapp geschlagen geben und verpasste damit eine erneute Top-4-Platzierung. Allerdings hat Rugby Deutschland beim dritten Turnier am 18./19. Mai in München noch alle Chancen, um sich für das Grand Final in Madrid zu qualifizieren, wo die vier bestplatzierten Teams der Challenger-Gesamtwertung gegen die vier am schlechtesten platzierten Mannschaften der Weltserie um den Aufstieg in die HSBC SVNS antreten.
„Am Ende dieses Turniers, das auch viele überraschende Ergebnisse brachte, überwiegt bei uns eher die Enttäuschung, obwohl wir unser Minimalziel erreicht haben. Aber es wäre insgesamt auch mehr drin gewesen“, konstatiert Coach Clemens von Grumbkow. „Wir haben uns jetzt praktisch selbst in die Situation gebracht, dass wir in München unter Druck stehen. Es wird wohl auf einen Zweikampf mit Hongkong um das vierte Ticket für Madrid hinauslaufen. Aber wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand, und das nehmen wir als etwas Positives mit. Leider konnten wir hier nicht an die starken Leistungen aus Dubai anknüpfen, haben wieder viele Chancen liegenlassen, obwohl wir genau daran gearbeitet hatten. Und wir haben uns punktuell zu leicht aus dem Tritt bringen lassen. Aber solche Erfahrungen muss so ein junges und noch recht unerfahrenes Team wohl auch machen. Jetzt haben die Jungs ein paar Tage frei, und dann werden wir uns intensiv auf München vorbereiten, um am Ende noch das Ticket nach Madrid lösen zu können.“
Im Spiel um Platz fünf traf das Wolfpack erneut auf Uganda, das die Deutschen im Auftaktspiel etwas überraschend geschlagen hatte. Diesmal dominierte die RD VII den Gegner zwar nicht so wie in der ersten Hälfte des Gruppenspiels. Doch nach einer überworfenen Gasse direkt in die Arme von Jonathon Dawe hatte der nur noch wenige Meter bis ins Malfeld und zur frühen Führung (1.). Man ließ danach gute Chancen aus, eine klarere Führung zu erspielen. Erst in der 6. Minute fand ein sehenswerter Offload von Felix Hufnagel den jungen Makonnen Amekuedi, der auf 10:0 stellte.
Eine zweiminütige Unterzahl nach Gelb gegen Tim Lichtenberg überstand das Wolfpack schadlos, doch auch danach war es vor allem ein Spiel der vergebenen Möglichkeiten und vielen Fehler, in dem man mehrfach eine Vorentscheidung hätte herbeiführen können. Doch stattdessen verkürzte Uganda in der 12. Minute auf 7:10. Diesen knappen Spielstand brachte Rugby Deutschland aber über die Zeit und sicherte mit Rang fünf immerhin das Minimalziel.
An den beiden Tagen zuvor hatte das deutsche Team einen eher wechselhaften Turnierverlauf hingelegt. Im Auftaktspiel hatte man trotz eines dominanten Auftritts in der ersten Hälfte gegen Uganda und einer 14:0-Führung am Ende noch eine überraschende 14:17 Niederlage kassiert, dann aber Außenseiter Papua-Neuguinea so souverän wie deutlich mit 36:0 bezwungen. Im abschließenden Gruppenspiel gegen den Gastgeber und späteren Turniersieger Uruguay setzte man sich – diesmal trotz eines verpatzten Starts und eines 0:14- und eines 7:19-Rückstands – aufgrund einer starken zweiten Hälfte und drei Versuchen von Makonnen Amekuedi noch mit 26:19 durch und ging als Gruppenzweiter ins Viertelfinale.
Dort wartete mit Chile ein Team, gegen das sich das Wolfpack traditionell schwertut. Seit 2020 war es in Montevideo das fünfte Aufeinandertreffen im Challenger-Wettbewerb, und zum fünften Mal behielten Los Condores die Oberhand. Und auch bei den Rugby World Cup Sevens 2022 war Rugby Deutschland den Südamerikanern knapp unterlegen.
Diesmal war Chile zwar früh in Führung gegangen und führte zur Halbzeit mit 7:0, doch Jakob Dipper und Kicker Felix Hufnagel glichen Mitte des zweiten Durchgangs. Chile holte sich kurz darauf die Führung zurück, doch die RD VII hatte in der Schlussphase – zumal in Überzahl – noch die Chance, zumindest die Verlängerung zu erzwingen, aber bezeichnenderweise war es ein eigener Fehler, der die Partie beim Stand von 12:7 für die Chilenen beendete, sodass Rugby Deutschland diesmal das Halbfinale knapp verpasste.
World Rugby Challenger, Gesamtranking nach zwei von drei Turnieren:
1. Uruguay (36 Punkte), 2. Kenia (36), 3. Chile (32), 4. Deutschland (26), 5. Hongkong (26), 6. Tonga (18), 7. Japan (15), 8. Uganda (14), 9. Georgien (10), 10. Portugal (9), 11. Papua-Neuguinea (4), 12. Mexiko (2)