Rugby Deutschland spielt um Weltserien-Aufstieg!
Geschafft! Rugby Deutschland wird bei den World Rugby Finals in Madrid (31. Mai bis 2. Juni) um den Aufstieg in die Weltserie spielen. Nach Uruguay, Chile und Kenia qualifizierte sich das Wolfpack bei den Munich 7s als viertes und letztes Team für das Relegationsturnier in Spaniens Hauptstadt, wo zudem die Weltserien-Teams USA, Spanien, Samoa und Kanada ebenfalls Gegner sein werden. Am Ende verlor Rugby Deutschland vor fast 4000 Zuschauern im Münchner Dantestadion allerdings das Endspiel der Munich 7s knapp mit 19:21 gegen den neuen Challenger-Gesamtsieger Uruguay.
„Natürlich hätten wir auch für unsere Fans das Turnier gern gewonnen, aber am Ende sind wir natürlich sehr zufrieden, dass wir mit der Qualifikation für Madrid unser Ziel erreicht haben. Das hatten wir uns vorgenommen“, so Coach Clemens von Grumbkow. „Im Finale hat Uruguay mit diesem sehr druckvollen Start etwas überrascht, aber dann haben die Jungs sich stark ins Spiel zurückgekämpft, und in der zweiten Hälfte war es wirklich eng. Dass es am Ende so knapp verloren ging, ärgert uns noch etwas mehr. Aber noch mal: Insgesamt sind wir mit dem Turnier in München, auch mit der fantastischen Stimmung, sehr zufrieden.“
Im Finale zeigte Uruguay eine enorm druckvolle Anfangsphase und lag nach sechs Minuten auch verdient mit 14:0 vorn. Bis dahin hatte das Wolfpack wirklich Mühe, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Doch mit dem vielleicht spektakulärsten Versuch des Turniers brachte Makonnen Amekuedi sein Team ins Spiel. Der Youngster legte sich den Ball per Überkick selbst vor, kickte dann noch mal bis ins Malfeld, wo er den erhöhten Versuch legte. In der Folge war die RD VII enorm druckvoll, und nach einem sehenswert herausgespielten Versuch, erneut von Amekuedi, waren die Gastgeber zur Halbzeit auf 12:14 herangekommen.
Nach dem Seitenwechsel blieb Deutschland am Drücker und ging in der 12. Minute durch Luis Diels erhöhten Versuch erstmals in Führung. Doch im direkten Gegenzug holten sich los Teros die knappe Führung umgehend zurück, und danach hatte Rugby Deutschland dann nichts mehr entgegenzusetzen, sodass Uruguay nicht nur die Trophäe des Turniersiegers in München, sondern auch die des Challenger-Gesamtsiegers in die Höhe strecken konnte.
Im Halbfinal-Duell zwischen Rugby Deutschland und Hongkong ging es im direkten Aufeinandertreffen um den letzten Startplatz im Relegationsturnier in Madrid. Das deutsche Team letzte einen Blitzstart hin und kam durch den Versuch von Makonnen Amekuedi und die Erhöhung von Felix Hufnagel früh mit 7:0 in Führung. Hongkong-Star Max Denmark besorgte wenig später den Ausgleich, aber Chris Umeh brach zwei Minuten durch und holte die Führung zurück, die trotz Gelber Karte für Jonathon Dawe auch noch nach der Pause zunächst Bestand hatte – bis wiederum Max Denmark erneut für Hongkong ausgleichen konnte. In der Schlussphase war es ein Hin und Her – mit dem besseren Ende für das Wolfpack. In der Nachspielzeit wurde Amekuedi auf rechts freigespielt, gab Vollgas und lief zum entscheidenden Versuch ein. Die Erhöhung von Hufnagel ging beinahe im Jubel der Fans und es Teams über die Qualifikation unter.
Schon im Viertelfinale lieferte das Wolfpack gegen Dubai-Sieger und Olympia-Teilnehmer Kenia einen echten Krimi ab. Das Wolfpack war von Beginn an im Spiel, ging durch den starken Makonnen Amekuedi, der eine kleine Lücke zum Versuch nutzte, mit 7:0 in Führung. Kenia aber legte umgehend nach und drehte das Ergebnis mit einem Doppelschlag in ein 10:7. Danach sah erst Kenia Gelb, dann Ben Ellermann sogar Rot für eine Abwehraktion gegen den gegnerischen Kopf. Die RD VII fortan in Unterzahl, doch noch vor der Pause holte Amekuedi, der rechts freigespielt wurde, die Führung zurück – 12:10.
Kenia spielte nach dem Seitenwechsel die Überzahl geduldig aus und legte einen erhöhten Versuch zur erneuten Shujaa-Führung. Doch Deutschland machte in Unterzahl weiter Druck, hatte lange Ballbesitzphasen und kämpfte sich in der 13. Minute ins Malfeld, wo Jakob Dipper ablegte und Felix Hufnagel sicher erhöhte. Kenia hatte aber noch die Chance auf den Sieg, doch das Wolfpack verteidigte stark, eroberte den Ball, und Niklas Koch besiegelte den Halbfinaleinzug mit dem Kick ins Seitenaus. „Eine unglaubliche Energieleistung und absoluter Wille haben diesen Sieg gebracht. Ich habe selten so einen Kampfgeist von einem deutschen Team gesehen“, jubelte ein sichtlich mitgenommener Coach Clemens von Grumbkow.
Am ersten Turniertag hatte sich das deutsche Team nach überzeugenden Leistungen und Siegen gegen Georgien (28:10) und Außenseiter Papua-Neuguinea (47:5) bereits vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. Gegen den Challenger-Gesamtführenden Uruguay ging es im abschließenden Vorrundenspiel um den Gruppensieg. In einem bis zu Schluss spannenden Spiel auf Augenhöhe wechselte die Führung mehrmals hin und her, doch am Ende setzten sich die etwas abgezockteren und Weltserien-erfahrenen „Teros“ knapp mit 24:21 durch.
Endstand World Rugby Sevens Challenger nach drei Turnieren:
1. Uruguay (56 Punkte), 2. Kenia (48), 3. Chile (46), 4. Deutschland (44), 5. Hongkong (42), 6. Uganda (24), 7. Tonga (24), 8. Japan (18), 9. Georgien (18), 10. Portugal (13), 11. Papua-Neuguinea (6), 12. Mexiko (3)